SAC Sektion Rhein
Sektion Rhein   seit 1908
  Rückblick Jubiläumsjahr

SAC Rhein, 1908 .. 2008

Faszination ist stets die gleiche geblieben

von Meinrad Gschwend

100 Jahre SAC-Sektion Rhein: eine eher kleine, aber sehr aktive Sektion des Schweizerischen Alpenclubs feiert heute, am 9. März 2008 Geburtstag. Wer in den Protokollen blättert stellt vor allem eines fest: die Faszination an der Bergwelt ist über all die Jahrzehnte stets die gleiche geblieben. Und stets machten sich vom Rheintal aus Leute auf, um im ganzen Alpengebiet Berge in fast allen Schwierigkeitsgraden zu besteigen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Alpinismus immer wichtiger. Immer mehr Leute suchten Erholung und Abenteuer in der Bergwelt. Jahr für Jahr entstanden neue Sektionen – auch in der Ostschweiz.

Schönheit der Natur neu entdeckt

Zu dieser Zeit ist vieles im Umbruch. Die Wirtschaft – vor allem die Textilindustrie – lief auf Hochtouren. Strom, Wasser, Gas … eine technische Neuerung jagte die andere. Die Bodensee, aber auch der Alpstein locken als Ausflugsziele. Da und dort machte man sich Sorgen um das Tempo der Entwicklung. Die Schönheit der Natur wurde neu entdeckt. Vor allem jene der Berge.

Am 9. März 1908

Es entstand das Bedürfnis, vermehrt in die Berge gehen zu können. Den Alpenclub kannte man schon lange. St.Gallen und Rorschach hatten bereits ihre eigene Sektion. Ende 1907 wurde die Sektion Kamor mit Sitz in Rheineck gegründet. Die Vorstandsmitglieder stammten aus dem AppenzellerVorderland und dem damaligen Bezirk Unterrheintal. Für Interessenten aus dem Oberrheintal stellten sich nun die Frage: machen wir bei der neuen Sektion mit oder soll eine eigene Sektion gegründet werden? Am 9. März 1908 war es dann soweit: der neue Club wurde aus der Taufe gehoben.

Der Fluss im Mittelpunkt

Diskussion gab es dann um die Namengebung. Mit einem gewissen Bedauern heisst es im Protokoll: „Der für unsere Sektion nächst gelegene Name „Kamor“ ist bereits von einer anderen Sektion belegt.“ Die Sektionsgründer prüften die Namen Hoher Kasten, „Saurücken“, Stoss, Fähneren und entschieden sich für den Namen Rhein.

“Dem routinierten Hochtouristen”

Eine Sektion steht und fällt mit ihrem Tourenprogramm. Das wussten auch die Mitglieder der ersten Kommission. Sie stellten ein attraktives Programm zusammen: "Das Programm bietet jedem etwas Passendes. Dem routinierten Hochtouristen wie dem weniger Geübten und dem guten Fussgänger wie diejenigen, der sich nicht gern allzu sehr versteigt." So heisst es in der damaligen Berichterstattung über diese Hauptversammlung. Und weiter wurde noch angemerkt: "Auch dürfte es den Katholiken bei all diesen Touren leicht möglich sein, ihren Sonntagspflichten nachkommen zu können."

Dieses Programm konnte sich sehen lassen, nicht nur Touren in der nächsten Umgebung, sondern auch mehrtätige wie die Schesaplana-Tour.

Nicht nur geografisch, sondern auch anforderungsmässig wurde schon in den folgenden zwei Jahren der Kreis noch weiter gezogen: Falknis, Glärnisch, Piz Kesch, Piz Lucendro, Piz Buin.

Auch Ski- und Schlitteltouren waren schon bald Bestandteil des Programms. Das ist sehr erstaunlich, denn noch war es umständlich – es gab ja noch kaum Autos und Freizeit war eher knapp – in diese Gegenden zu gelangen.

Impulse der Jungen

Jugendförderung war schon immer ein zentrales Thema. Kurz nach dem 2. Weltkrieg wurde die Jugendorganisation. Die Jungen schienen der Sektion Auftrieb zu geben. Es gibt mehr Klettertouren. Höhlentouren wurden durchgeführt. Auch in Vierziger und frühen Fünfziger Jahren besassen erst wenige Mitglieder ein Auto. Die Teilnehmerzahl richtete sich nach der Grösse des Autos. Jeder war froh der mitgenommen wird. Die Alternative heisst daheim bleiben oder Velo. Oft wurden Touren nur mit dem Velo gemacht. Zum Beispiel die Tour auf den Mürtschenstock im Kanton Glarus .

Ausbildung im Zentrum

Die Ausbildung stand schon damals im Mittelpunkt; Knoten, Kompass, Kartenlesen und natürlich möglichst viel Klettern. So wurde der Grundstein dafür gelegt, dass die Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr anstieg. Das Gleiche gilt für die Anzahl der Touren. Heute deckt das Angebot die ganze Palette ab: von Wanderungen über Kletter- und Hochtouren bis zu Skitouren aller Art. Längst gehören auch Schneeschuh- und Velotouren zum Programm. Die Ziele verteilen sich auf den ganzen Alpenraum.

 

Gründungsversammlung

Gründungsversammlung
am 9. März 1908

1. Hauptversammlung
am 25. März 1908
im Hotel Drei König, Altstätten