Aktivitäten

Skitourentage Juf

SF Skitourentage Juf (2163m) vom 04.-08.3.2024

Tourenleiter:        Paul Kamer und Peter Rosenberg

Anzahl Teilnehmer:  Total  11,   Elisabeth, Margrith und Armin, Hanspeter, Armin, Hansepeter, Priska und Erich,Martha.

Unterkunft: Hotel Alpenrose, Juf;                    Anreise: 3 Autos, ca. 160 km mit Abstecher nach Mathon und Juppa

Tourenbericht:     Peter und Priska (Freitag);     Photos:  fast von allen Teilnehmern / Teilnehmerinnen eine oder mehrere Bilder.

Zusammenfassung:  Dieses Mal wurden wir von den 'Wettermachern' nur teilweise verwöhnt.  Juf wird stark vom Wetter aus Süden beeinflusst. Dadurch erhielten wir vom Dienstagnachmittag bis Mittwochabend ca. 50cm Neuschnee. Am Donnerstagmorgen erwartete uns viel Sonnenschein, welcher sich aber bereits kurz nach Mittag wieder verabschiedete. Die Gipfel waren praktisch die ganze Woche nebelverhangen, sodass wir immer wieder umkehren mussten. Zum Glück war es meistens windstill. Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Lawinenbulletin zeigte uns die ganzen 5 Tage 3= bis 3+ an, so wählten wir die L bis WS- Skitouren im Gebiet von Juf. Heimelige Unterkunft im Hotel Alpenrose und eine tolle, super aufgestellte Gruppe.

Tourenbericht:

Montag, 4. März: Die Anreise über die A3 erfordert gleich zu Beginn unsere Geduld, da die ganze Bündner Herrschaft durch einen Unfall vor Zizers zugestopft ist. So können wir erst um ca. 10.00 Uhr bei leicht bewölktem Himmel in Mathon in Richtung Einshorn starten. Im Val Granda treffen wir pistenartige Verhältnisse an, weiter oben guten, harten Firn bis zur ersten Pause oberhalb Mursenas auf ca. 2000m.  Dann eine leichte Pulverschneedecke mit wechselhaften Lichtverhältnissen. Da der Nebel sich immer mehr bemerkbar macht, lassen wir den steilen Gipfelhang des Einshorn rechts liegen und peilen den Grat auf ca. 2480m an. Knapp unter dem Grat machen wir im wechselhaften Nebel Pause und hoffen auf bessere Sichtverhältnisse. Unsere Hoffnung erfüllt sich im obersten Teil der Abfahrt nicht, doch je weiter wir hinab fahren, desto besser wird es. Der Schnee wechselt von Pulver zu hartem Firn bis auf etwas aufgeweichten Firn im untersten Teil. Nachdem alle Skis mit Zubehör in den Autos verstaut sind genehmigen wir uns noch einen kühlen Trunk im nahegelegenen Restaurant Muntsulej. Um ca. 1500 Uhr fahren wir wieder ins Val Schons (Schams) hinunter und biegen unterhalb der Roflaschlucht zuerst ins Val Ferrera und bei Cröt ins Averstal ab. Die Landschaft ändert sich allmählich von Frühling zu einer herrlichen Winterlandschaft. Um ca. 1615 Uhr erreichen wir das tief verschneite Juf (2126m) bei schönstem Wetter, wo wir von Mutter und Sohn Dermarmels in der heimeligen 'Alpenrose' herzlich empfangen werden. Unsere Zimmer sind einfach ohne fliessendes Wasser. Aber die sanitären Anlagen für die max. 37 Gäste und auch die Küche sind Top modern ausgerüstet. Am Abend erwartet uns ein schmackhaftes 4-Gang Menue (die ganze Woche mit einheimischem Bio Rindfleisch). 

Dienstag, 5. März: Tagwacht ca. 0630, Morgenessen 0715 Uhr, Abmarsch um 0830 Uhr. Leider hat das Wetter über Nacht wieder eine Veränderung erfahren und so empfangen uns am Morgen ziemlich viele Wolken und Nebel, mit vorausgesagten Aufhellungen. Wir entschliessen  uns für die östliche Talseite des Stallerbergs (2579m) und das Ziel wäre 'Uf da Flüe' (2775m). Oberhalb des Dorfes leiten uns Holzpfähle und z.T. unsere Handys hinauf zum fast zugeschütteten Wegweiser, welcher uns den Weg um die Felsnase (2333m) herum in den steilsten Teil der Route weist. Ab hier finden wir eine gute Spur hinauf zu Punkt 2505m wo wir eine ausgiebige Pause machen. Wir folgen nun der Spur auf den Stallerberg. Kurz vor der Passhöhe zweigen wir nach Süden in  Richtung eines unbenannten Sees ab. Der Nebel wird immer dichter. In der Nähe des Sees führt die Spur in die falsche Richtung und endet prompt nach ca. 150m. Wir kehren zurück zum Punkt, welcher uns in die richtige Richtung führen könnte mit kurzer Sicht auf einen Holzpfosten (Wegzeichen?). Wir warten 15 Minuten ab, mit der neuerlichen Hoffnung auf bessere Sicht, welche sich aber nicht erfüllt. Der Nebel ist nun wand dick, so dass wir sehr geordnet abfahren müssen. Paul als Vorderster hat es nicht einfach, da er vor sich nur weiss sieht. Zum Glück wird unten im Steilhang die Sicht besser, trotzdem steckt Paul plötzlich in einer Mulde fest, die er einfach im diffusen Licht nicht sehen kann. Der Schlusshang nach Juf hinunter ist ganz passabel zu fahren. Wir machen noch einen Einkehrhalt im Hotel Edelweiss bevor wir zur Alpenrose, bei bereits beginnendem Schneefall, wechseln. Mitten im Nachmittag haben wir noch genug Zeit, bis zum Nachtessen einen Schieber mit Knecht zu klopfen.

Mittwoch, 6. März: Der Morgen empfängt uns mit Schneefall. Über Nacht hat es gut 40cm Neuschnee gegeben. Beim Morgenessen erhalten wir zuerst von Raymondo den Auftrag, die Autos in bereits geräumte Parkplätze um zu stellen. In Juf befinden sich alle Parkplätze beim Dorfeingang, denn direkt bei den Häusern hat es keinen Platz. Der Zugang zu Fuss ist noch eng genug. Nachdem alle Autos umgestellt sind. machen wir eine Schaufelübung in der Schneemauer einer Seitenstrasse. So sehen wir einmal, wie es ist, wenn der Schnee wirklich hart gepresst ist. Eine wirkliche Aufwärmübung und ein guter Test für die Festigkeit der Schaufeln. Da das Wetter heute grundsätzlich garstig, winterlich ist, kehren wir wieder ins Hotel zurück und machen eine Beurteilung der Lawinenlage und schauen an, was für Tourenmöglichkeiten wir in den nächsten zwei Tagen haben werden. Kurz vor Mittag entschliessen wir uns, nun doch den Nachmittag in der Natur draussen zu verbringen. Felle montieren und ab geht es auf einem virtuellen Winterwanderweg hinunter nach Juppa in die Nähe des Skiliftes. Dort steigen wir z.T. dem Pistenrand und im Tiefschnee zur Bergstation hinauf. Neben der Piste erfahren wir, was uns morgen beim spuren erwarten könnte. Der Neuschnee ist zwar noch leicht aber es sind doch gut 40cm. Die Abfahrt im Tiefschnee gestaltet sich eher schwierig, da es einfach zu viel hat. Trotzdem machen wir die gleiche Übung nochmals um wenigstens einmal auf der Piste abzufahren. Dann geht es mit den Fellen wieder zurück nach Juf, d.h. wir geniessen wieder eine knappe Stunde in einer tief verschneiten Winterlandschaft bei immer noch leichtem Schneefall. Einmal mehr ist nachher wieder Jassen angesagt.

Donnerstag, 7. März: Heute wollen wir den schönsten Tag der Woche voll geniessen. Morgenessen um 0700 Uhr. Dann fahren wir mit den Autos nach Juppa, um einige Kräfte zu sparen. Nun gehen wir auf der Langlaufloipe ins Val Bergalga hinein. Unser Ziel ist der 'Bödagrat' (2797m). Vor uns hat es bereits mehrere Tourengruppen. wir hoffen natürlich dass mindestens eine unseren Aufstieg wählt. Wir wollen bei Punkt 2028 rechts abzweigen und über den 'Fürabärg' aufsteigen. Tatsächlich gehen die meisten weiter ins Tal hinein, haben aber, wie sich später herausstellt das gleiche Ziel im Auge wie wir. Nur eine 5-Gruppe  (eine Frau voraus, 4 grosse Männer hinten nach) wählt die gleiche Route wie wir. Sie spuren ca. 200m vor uns. Die Frau, scheinbar eine Kennerin des Gebietes legt eine geniale Spur in den Tiefschnee und überwindet mit relativ wenig Richtungswechseln und ohne Spitzkehren  600hm, indem sie das Gelände voll ausläuft und jedes 'Geländebödeli' ausnützt. - Wie sich am Nachmittag bei der Skiliftbeiz herausstellt ist die Frau eine Bergführerin und erst noch ein Mitglied unserer SAC Sektion, es ist Marianne Ebneter. So können wir natürlich viele Kräfte sparen. Auf ca. 2400m machen wir Pause. Das Wetter immer noch sonnig, aber von Süden drücken bereits wieder Wolken. Immer wieder hören wir das Rauschen von Schneebrettern aus den Südhängen von 'Im Tscheischa'. Die Spur führt uns weiter bis auf ca. 2600m unterhalb 'Höjabühl', dann dreht sie nach Süden auf die Hochebene 'uf da Böda'. Auf knapp 2650m peilt Marianne Ebneter mit ihrer Gruppe den Punkt 2871m an. Nun müssen wir selber eine neue Spur anlegen, um zum 'Saentapass' 2797m zu gelangen. Damit es nicht allzu kräfteraubend wird, wechseln wir uns in relativ kurzen Abständen mit spuren ab. Durch die Sonneneinstrahlung ist der Schnee bereits etwas schwerer geworden. Auf 2700m erreichen wir dann die Spur, die alle anderen genommen haben, welche direkt auf der vorgeschlagenen Abfahrtsroute aufgestiegen sind. Kurz vor dem Steilhang zum Bödagrat oberhalb des Saentapasses kommt zum bereits bedeckten Himmel noch Nebel dazu. Wir entscheiden umzukehren, da wir so als erste die schönen Hänge von 'HinterBergalga' abfahren können. Das hat sich sehr gelohnt, können wir doch im bereits etwas schweren Pulverschnee noch unsere Spuren ziehen. Bei den Hütten von 'Nüwa Stofel' machen wir eine wohlverdiente Mittagspause. Dann suchen wir möglichst auf direktem Weg die Langlaufloipe, um zum Skilift 'Vorder Bergalga' zu gleiten wo wir einen Einkehrhalt machen. Hier treffen wir auch Marianne Ebneter mit ihrer Gruppe. Vier Unentwegte montieren nochmals die Felle um - diesmal ohne Rucksack - den Weg hinauf nach Juf unter die Füsse zu nehmen. Die anderen fahren mit den Autos und allen Rucksäcken zurück zur Alpenrose. Den letzten Abend lassen die einen wie gewohnt mit einem Jass ausklingen, die anderen vertiefen sich in ausgedehnte Diskussionen und Erzählungen.

Freitag, 8. März - Abreisetag: Das schöne Wetter vom Vortag hat sich bereits wieder verabschiedet. Wir haben unsere Sachen gepackt und fahren um 8.30 Uhr in einer kleineren Gruppe von 7 Personen an unseren Ausgangspunkt zur heutigen Tour nach Avers-Pürt. Unser Ziel ist das 'Chlin Hüreli' (2797m), südlich vom Grosshorn gelegen. Armin und Peter haben sich am Vortag am Knie leicht verletzt und Margrith und Hanspeter bleiben bei ihnen. Wir treffen sie nach unserer Tour in Andeer, welches die vier mit dem Postauto erreichen. Wir anderen starten vom Parkplatz an der Strasse mit einer kleinen Abfahrt zu einer Holzbrücke. Dort ziehen wir unsere Felle auf und montieren zur Sicherheit die Harscheisen. Der Einstieg ist recht steil, an einem Bach, es könnte eisig sein, zudem ist der Hang stark ausgefahren. Nach ca. einer halben Stunde im flacheren Gelände, könnenl wir die Harscheisen wieder abnehmen und  machen gleichzeitig eine kurze Trinkpause. Richtung Juf sehen wir einige Aufhellungen, die uns hoffen lassen es werde noch etwas sichtiger, aber leider bleibt es bei der Hoffnung. Nach einer weiteren knappen Stunde legen wir eine weitere Trinkpause ein und besprechen, wie weit wir noch gehen sollen, denn die Sicht wird mit jedem Höhenmeter immer schlechter. 200 hm unter dem Gipfel beschliesst Paul dass wir abbrechen um die vorhandene Sicht zu nutzen und den Pulverschnee zu geniessen. Wir können (die es können) noch einige schöne Schwünge ziehen, bis wir wieder am Steilhang ankommen. Dieser ist wie gesagt schon sehr ausgefahren. Ab der Holzbrücke tragen wir unsere Ski hinauf zur Strasse. Alles verstaut fahren wir nach Andeer und treffen die anderen vier im Restaurant des Hotel 'Fravi'. Um 14.30 Uhr verabschieden wir uns und fahren entspannt  zurück ins Rheintal, wo um ca. 16.00 Uhr alle zufrieden zu Hause ankommen. Einmal mehr haben wir trotz suboptimalen Wetter- und Schneeverhältnissen eine tolle Woche in guter Kameradschaft mit viel Lachen erlebt.